Abitur am Martinus-Gymnasium
Geschafft! Der Abiturjahrgang 2020 wird auf jeden Fall in Erinnerung bleiben!
Sabine, das Sturmtief, wollte die Motto-Woche stoppen, Corona, das Virus, hätte fast das mündliche Abitur verhindert. Nur mit viel organisatorischer Arbeit und literweise Desinfektionsmittel konnten die Prüfungen stattfinden. Der Jahrgang 2020 ist auf jeden Fall etwas Besonderes, statt Abiturvergabe in der Stadthalle und abendlichem Ball mit anschließender Party kommen die Reifezeugnisse dieses Jahr, hoffentlich virenfrei, per Post zu jedem Abiturienten ins Haus.
Ungewöhnliche Zeiten verlangen ungewöhnliche Maßnahmen: Das MGL ist stolz auf seine 67 frisch gebackenen Abiturienten, von denen stolze 15 eine 1 vor dem Komma ihrer Note haben. Anstatt einsam und alleine feiert das MGL mit seiner Abiturientia auf ungewöhnliche Art und Weise:
Am 27. März 2020 wäre ab 12.30 die Abiturzeugnisvergabe gewesen. Kein Virus dieser Welt kann verhindern, dass wir alle, die ganze Schulgemeinschaft des MGL, um diese Zeit an unsere Abiturienten denken, ihr seid mit eurem Jubel nicht alleine. Ungewöhnlich, das wissen wir, aber es sind ja auch ungewöhnliche Zeiten: Wir feiern einfach auf unserer Homepage mit euch!
Wir sind stolz auf unseren Jahrgang 2020.
Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Reifeprüfung, alles Gute und viel Glück und Erfolg auf eurem weiteren Lebensweg!
Claudia Herzog, 27.03.2020
Liebe Abiturientia,
sehr geehrte Eltern und Verwandten,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Schülerinnen und Schüler des Abiturjahrganges 2020,
heute ist der 27.03.2020. Dieser Tag wird auf der HP des Ministeriums für Bildung als Termin für die Ausgabe des Zeugnisses der Allgemeinen Hochschulreife vorgegeben.
Und das wie immer in einem besonders feierlichen Rahmen:
Die Bühne der Stadthalle ist geschmückt, alle Anwesenden sind festlich gekleidet, man schaut in strahlende Gesichter der Abiturientinnen und Abiturienten. Die Eltern sind sehr stolz auf ihre Sprösslinge und den Lehrkräften ist die Erleichterung – aus welchen Gründen auch immer – förmlich anzusehen! Es werden Reden gehalten und Preise vergeben.
Der Schulleiter hält natürlich die längste Rede. Er begrüßt alle Anwesenden ganz herzlich. Bedankt sich bei dem Kollegium für ihren unermüdlichen und hochkompetenten Einsatz in den letzten zweieinhalb Jahren. Vergisst natürlich nicht die Damen aus dem Sekretariat und den Hausmeister, ohne die sowieso alles zusammenbrechen würde!
In einem kurzen Rückblick geht er auf diemaßgeblich von Herrn Dr. Kauferstein ganz hervorragend geplanten und durchgeführten Abiturprüfungen ein. Man sieht dem Schulleiter bei diesen Dankesworten deutlich an, wie erleichtert er diesbezüglich ist! Zu dieser Erleichterung trägt wahrscheinlich auch bei, dass der Abischerz am Mittwoch ohne Querelen stattgefunden hat. Und er vergisst auch nicht, sich ganz herzlich bei der scheidenden SV-Vorsitzenden, Frau Röttgen, für die gute und handfeste Zusammenarbeit zu bedanken.
Am Schluss hört dem Schulleiter keiner mehr zu und alle wollen nur noch ihr Abiturzeugnis in den Händen halten,dann ab nach Hause und umziehen für den Abiball!
Wie schön wäre das gewesen!
Stattdessen befinden wir uns in Isolation und manche sogar in einer angstbesetzten häuslichen Abschottung!
CORONA, dieser leblose – die Schülerinnen und Schüler der beiden Biologie-LKs wissen natürlich, wovon ich rede – und doch potentiell tödliche Virus verändert radikal unser Leben. Die durch COVID-19 ausgelöste Pandemie stellt alles auf den Kopf und vieles in Frage!
Auf uns kommt eine Zeit der Verluste und schweren Prüfungen zu.
Wir erleben Einschnitte in unserem wie selbstverständlich in Anspruch genommenen Wohlstand. Grundrechte werden oder sind schon ausgesetzt. Manche von uns werden vielleicht sogar nahestehende Menschen verlieren.
Die gesellschaftliche Stabilität kann nur bestehen, wenn Jung und Alt füreinander einstehen, wenn wir unsere Rationalität nicht von unseren Ängsten überwältigen lassen!
Sie, die mit dem heutigen Tag das Ihnen wohl vertraute und wohl organisierte System Schule verlassen, finden nun plötzlich wenig Verlässlichkeit und wenig Orientierung. Geplante Reisen dürfen nicht stattfinden, Hochschulen sind geschlossen, zugesagte Ausbildungsverhältnisse sind unsicher, von Feiern oder Freizeitaktivität kann keine Rede sein.
Trotzdem, Sie sind zu beneiden!
Sie sind jung, gehören somit zu der Gruppe von Menschen, die die durch COVID-19 hervorgerufene Erkrankung gut durchleben werden.
Und, ich bin zuversichtlich!
Wie ich Sie kennenlernen durfte, bin ich davon überzeugt, dass sich unsere Gesellschaft auf Ihr soziales Verantwortungsbewusstsein und Ihr gesellschaftliches Engagement in der Krisenzeit verlassen kann!
Ihre schulische Bildung haben Sie mit dem höchsten Abschluss unseres Landes abgeschlossen. Sie haben schulisch und charakterlich das Rüstzeug, sich nach dieser Krisenzeit denneuen Herausforderungen zu stellen!
Lassen Sie uns gemeinsam diese unselige Zeit überstehen!
Liebe Abiturientia des Jahrgangs 2020!
67 Schülerinnen und Schüler haben das Abitur bestanden und erhielten ausnahmsweise ihr Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife nicht durch den Schulleiter, sondern per Post! 15 Schülerinnen und Schüler haben Leistungen gezeigt, die mit einer 1 vor dem Komma belohnt wurden!
Herzlichen Glückwunsch an Sie alle!
Die Schulgemeinschaft des Martinus-Gymnasiums Linz wünscht Ihnen, dass Sie Ihre selbst gesteckten Ziele erreichen und dass Ihnen das Glück auf Ihren Wegen zur Seite steht!
Ihnen allen Gesundheit und Gottes Segen!
Ihr ehemaliger Schulleiter
Thomas Schmacke, OStD, 27.03.2020
Abi 1960 am MGL
×Nein, das ist kein Druckfehler! Mit unserem Jahrgang 2020 wollte eigentlich auch der Jahrgang 1960 feiern, allerdings sein 60-jähriges. Das „Goldene Abi“ liegt nun schon 10 Jahre zurück, aber die „Abiklasse“ wollte sich noch einmal treffen.
Vor 60 Jahren, da waren viele Eltern und Lehrer noch nicht geboren. Für euch Abiturientia 2020 eine Zeit, die unvorstellbar lange her ist! Dennoch, wir wollen mit diesen Menschen zurückschauen. Heute könnt ihr euch einreihen, in die lange Tradition des MGL und ein Teil des Ganzen werden.
Herr Dr. Hartmut Froesch, der Sprecher des Jahrgangs 1960, hat ein Grußwort an euch geschrieben:
Lieber Abiturjahrgang 2020 am Martinus-Gymnasium in Linz, Rhein,
zum bestandenen Abitur herzliche Glückwünsche von Euren Vorgängern des Abi-Jahrgangs 1960 am damaligen „Alt- und neusprachlichen Gymnasium“, das noch in der Strohgasse lag; in der angrenzenden Kirche, die heute Stadthalle ist, feierten wir den Abitur-Gottesdienst.
Wir waren damals 16 Jungen und ein Mädchen in der Abiturklasse, die noch Oberprima hieß. 2020 wollten wir nun unser 60jähriges Abitur gemeinsam mit Euch feiern und hatten auch schon die freundliche Zusage der Schule; neun von uns wollten kommen.
Wir wurden gefragt, was denn aus uns geworden ist,hier eine kleine Aufstellung:
4 Ärzte, davon einer in Finnland, 4 Lehrer (Realschule, Sonderschule, 2x Gymnasium), 1 Apotheker (München), 1 Dipl. Ing. (Elektro-Branche), 1 Journalist/Chefredakteur, 1 Politiker (kurzzeitig Finanzminister Saarland),1 Bankdirektor (Sparkasse Köln), 1 Ministerialrat (Saarland), 1 Rechtspfleger, 1 Bibliothek.-Direktor (Uni-Bibl. Köln), 1 Dipl. Volkswirt (Nahrungsmittel-Industrie).
Sieben von uns haben promoviert. Inzwischen sind vier von uns verstorben, drei schwer erkrankt. Einer unserer Lehrer lebt noch in Linz bzw. Koblenz: Herr StD R. Zimmer (ich glaube mit 92 oder 93 Jahren).
Leider hat Corona Euch und uns einen dicken Strich durch die Planung gemacht. Wir können nachempfinden, wie schwer es für Euch ist, die gemeinsame Schulzeit ohne feierlichen Abschied zu beenden. Vielleicht könnt Ihr ja im nächsten Jahr, ohne die Schule damit zu belasten, eine „private“ Feier einrichten, z.B. bei einer Grillhütte in Dattenberg oder Ohlenberg. Die Fußball-EM wird ja auch verschoben. Falls eine solche Nachfeier stattfindet, kann sicher der ein oder andere von uns, so Gott will, dazukommen.
Feiert nun wenigstens im Kreis Eurer Familie Euren Erfolg und haltet untereinander E-Kontakt! Es kommen auch wieder bessere Zeiten!
Für Euren Start ins Studium oder eine Berufstätigkeit wünschen wir alles Gute, ebenso für Euer 60jähriges Abi-Jubiläum 2080!
Im Namen des Abiturjahrgangs 1960,
Dr. Hartmut Froesch, Linz, Rhein
Wir gratulieren dem Abi Jahrgang 1960 und sind beeindruckt, was aus ihm geworden ist, vor allem, welcher Zusammenhalt nach 60 Jahren noch besteht. Vielleicht ist das ein Ansporn für unseren Jahrgang 2020, auch wenn Corona einen Strich durch die Feier gemacht hat. Vielleicht schweißt euch aber gerade diese Ausnahmesituation zusammen und ihr vergesst eure Mitschüler nie.
Die MGL-Schulgemeinschaft wünscht euch auf jeden Fall viel Gesundheit, Glück und guten Mut!
Claudia Herzog, 27.03.2020
Herr Dr. Froesch selbst war 17 Jahre am Rhein-Wied-Gymnasium Neuwied (davon 10 als MSS-Leiter), anschließend 20 Jahre Schulleiter am Eichendorff-Gymnasium Koblenz.
Liebe Abiturientinnen und Abiturienten,
Ihr seid ein Hoffnungszeichen – und dazu wollen wir Euch von ganzem Herzen gratulieren.
Denn Ihr habt in dieser unglaublichen, noch nie dagewesenen Zeit Euer Abitur geschafft. In diesem Ausnahmezustand - und leider ohne feierliche Übergabe und ohne von Euch gestalteten Abiturgottesdienst.
Trotzdem glaube ich, dass Ihr später genau das zu erzählen habt: „Wir sind der Jahrgang der Corona-Zeit #stayathome“ oder „Wir hatten zwar keine Abiturfeier in der Stadthalle, sondern feierten alle per Skype oder Facetime zu Hause und doch miteinander – das war ne vollkommen irre Zeit…“
Natürlich haben wir uns das alle ganz anders gewünscht. Doch jetzt gilt es sich an die Schutzvorschriften zu halten, daheim zu bleiben und vor allem solidarisch und hoffnungsvoll zu sein.
Im Abi-Gottesdienst wollten wir zum Schluss das Lied von Max Giesinger laufen lassen: „auf das was da noch kommt…“ Und das passt jetzt auch in diese Zeit sowas von gut (unbedingt nochmal reinhören).
Ich und wir wissen gerade alle nicht, was noch kommt und wie es kommt – einige fühlen sich vielleicht gerade voll ausgebremst, müssen ihre Pläne über Bord schmeißen, sind gefrustet, weil sie sich das nach dem Abi echt anders vorgestellt haben.
Was wir aber wissen: ES GEHT WEITER – bestimmt anders, aber es geht weiter. Und deshalb wünschen wir Euch zum Abi, dass Ihr weiterhin Pläne schmiedet, keine Angst, sondern Zuversicht habt, dass Ihr hoffnungsvoll und kreativ seid, diese „stay at home“-Zeit für Euch zum Guten und zum Erholen nutzt, Euch freut auf den Moment, wo es weiter geht. Dann werden motivierte, junge, dynamische Menschen wie Ihr gebraucht.
Viel Gutes für Euch und Eure Zukunft und egal, was da noch kommt, Ihr seid stets gut behütet.
Mit den besten Segenswünschen,
Eva M. Dech, Gemeindereferentin Pfarreiengemeinschaft Linz
mit freundlicher Unterstützung von Claus Kuhlen www.claus-kuhlen.de
Hans im Glück
Sieben Jahre hatte Hans schon bei seinem Meister gearbeitet. Er war fleißig und ordentlich und der Meister lobte ihn oft. Nun aber dachte er immer öfter an seine Mutter. Er bekam Heimweh nach ihr. Eines Tagessagte er zu seinem Meister: „Ich habe viele Jahre hier gearbeitet, aber nun möchte ich wieder nach Hause zu meiner Mutter.“ Der Meister antwortete: „Du warst immer fleißig und ehrlich, darum sollst du auch einen guten Lohn bekommen.“ Und er gab Hans ein großes Stück Gold. Das wickelte sich Hans in ein Tuch, verabschiedete sich und trug es auf der Schulter davon.
Nach einiger Zeit, Hans ist schon müde und außerdem drückt ihn das Gewicht des Goldes schwer auf die Schultern, trifft er auf einen Reiter, der ihm anbietet, das schwere Gold gegen sein Pferd zu tauschen. Hans willigt freudig ein, doch das Pferd wirft ihn in den Straßengraben.Ein Bauer fängt das Pferd ein und bietet Hans seine Kuh zum Tausch an. Hans denkt an die Milch und den Käse der Kuh und tauscht gerne sein störrisches Pferd.
Als ihn jedoch der Durst quält und er etwas Milch trinken will, bemerkt er, dass die Kuh viel zu alt ist und keine Milch mehr gibt.
In diesem Moment kommt ein Metzger mit einem Schwein des Weges und überredet Hans, dieses gegen die Kuh zu tauschen. Hans, mit seinem Gedanken schon bei Fleisch und Würsten, denkt nicht lange nach und geht auf den Handel ein. Mit dem Schwein an einem Strick geht er weiter.Während er so dahinwandert, gesellt sich ein Bursche mit einer Gans unter dem Arm zu ihm. Dieser berichtet ihm von einem Schweinediebstahl in der Nähe und Hans bittet ihn, aus Angst davor gefasst zu werden, ihm doch die Gans für das Schwein zu geben.
Glücklich, dieser Gefahr entronnen zu sein, setzt Hans nun seinen Weg mit der Gans unter dem Arm fort und trifft im letzten Dorf einen Scherenschleifer, der ihm erzählt, wie viel Geld ihm sein Beruf einbringt. Hans ist sofort überzeugt und tauscht seine Gans gegen einen alten Schleifstein und bekommt noch einen einfachen Feldstein dazu geschenkt.
Hans wandert weiter und leidet unter dem Gewicht der Steine. Er kommt zu einem Brunnen, legt die Steine auf den Brunnenrand und will trinken. Doch dabei stößt er mit dem Arm an die Steine. Die Steinefallen in den Brunnen!
Nun hat Hans gar nichts mehr. Zuerst ist er traurig, doch bald lacht er und ruft:
„Nun muss ich die schweren Steine nicht mehr tragen!“ Froh geht er weiter. Ohne irgendeinen Besitz, aber überglücklich kehrt Hans nun zu seiner Mutter zurück.
Warum heißt der Hans eigentlich „Hans im Glück“?
Ich meine, er hat doch eigentlich nur Pech gehabt. Er hatte ja alles verloren.
Erst hatte er einen Goldklumpen – und am Ende zwei Steine. Und die plumpsen auch noch in den Brunnen. Warum ist er darüber glücklich?
Nun im letzten Satz heißt es im Original bei den Gebrüder Grimm:
Mit leichtem Herzen und frei von aller Last sprang er nun fort, bis er daheim bei seiner Mutter war.
Vielleicht ist es das:
Glück – das sind v.a. die Menschen: Familie, Eltern, Kinder, Freunde. Und die Liebe.
Gott sei Dank!
SEGEN ZUM ABITUR 2020 AM MGL
Gekämpft
Gelernt
Gerungen – noch dazu mit dem Virus
Gewonnen
Die Schule beendet
Ein Riesenschritt ins Leben
Die Jugendzeit abschließen
Neues beginnen
Zittern - sich freuen
Sich ärgern – hoffen
Eine Note bekommen
Und trotzdem alles offen
Schritt für Schritt ins Leben gehen
dem Glück auf der Spur bleiben
Deinem Lebensglück
Zu deinen Quellen finden
Und immer zu dir selber stehen
Gott war dabei
Gestern und heute
Gott bleibt bei dir
Nicht ohne dich
Gott segne dich
Christoph C. Schwaegermann, Pfarrer Ev. Trinitatis-Kirchengemeinde